Der Freulerpalast ist einer der prächtigsten Schweizer Wohnbauten des 17. Jahrhunderts. Der Bauherr dieses prunkvollen Palais war der Näfelser Kaspar Freuler (um 1595-1651). Er diente als Schweizer Militärunternehmer den französischen Königen. Der Gardeoberst liess Handwerker aus ganz Europa nach Näfels kommen, die in seinem Auftrag von 1642 bis 1648 ein architektonisches Gesamtkunstwerk schufen. Die heute noch vollständig erhaltenen Prunkräume mit beeindruckenden Stuckaturen, sehr reich ornamentierten Vertäfelungen, Intarsienarbeiten und Kassettendecken zeugen vom Reichtum des Bauherrn und vom herausragenden Können der Handwerker.
Das Museum des Landes Glarus ist das historische Museum des Kantons Glarus, das seit 1946 seinen Sitz im Freulerpalast hat. Es präsentiert Glarner Geschichte und Kultur von den Anfängen bis heute. Ein Schwerpunkt ist das Ausstellungskapitel zum Glarner Textildruck. Mit eindrucksvollen Zeugnissen wird hier der Glarner Pioniergeist nachgewiesen. Angebote für junges Museumspublikum in allen Ausstellungsabteilungen laden zu einem unterhaltsamen Besuch mit der Familie ein.
Den zwischen dem Palast und den ehemaligen Stallungen liegenden Hof schmückten zu Zeiten Kaspar Freulers ein Ziergarten mit damals seltenen Blumen, wie Rosen, Jasmin und Nelken und ein Springbrunnen. Der Hofmauer entlang wuchsen Spalierbäume mit verschiedenen Obstsorten. Als die Armenanstalt im Palast eingerichtet wurde, ersetzte man den Ziergarten durch einen Gemüsegarten.
Anlässlich der grossen Renovation in den 1940er Jahren gestaltete der Gartenarchitekt Johannes Schweizer einen neuen Ziergarten mit einer Einfassung aus Buchsbaum, der sich formal an schlichte Gärten der Renaissance anlehnt. Die übrigen Bereiche zwischen dem Palast und den Stallungen gliederte er zusammen mit Architekt Hans Leuzinger 1947 einfach und klar mit bekiesten und gepflästerten Flächen, mit einer Wiese und Lindenbäumen.